Smart-Tyre Technologie 2025 – Alles über smarte Reifen, intelligente Sensorik und die Zukunft des Fahrens

Ein Autoreifen steht senkrecht auf einem anderen Reifen, umgeben von digitalen, schaltkreisähnlichen Grafiken und Datenpunkten, die auf fortschrittliche Technologie oder intelligente Reifeninnovationen hinweisen, vor einem dunklen Hintergrund.

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Smarte Reifen messen Druck, Temperatur, Verschleiß und Grip in Echtzeit. Erfahre, wie intelligente Reifen funktionieren, welche Hersteller führend sind, und was das für dich und deinen Reifenservice bedeutet.

Moderne Fahrzeuge sind rollende Computer. Assistenzsysteme analysieren, bremsen, lenken und warnen selbständig. Doch der einzige Kontakt zur Straße bleibt der Reifen. Genau hier entsteht der nächste Entwicklungssprung: die Smart-Tyre Technologie – auf Deutsch: intelligente Reifen oder smarte Reifen. Diese Reifen messen ihren eigenen Zustand, erkennen Gefahrensituationen und kommunizieren mit dem Fahrzeug, bevor du überhaupt merkst, dass etwas nicht stimmt.

Was sind smarte Reifen?

Ein smarter Reifen ist kein gewöhnlicher Gummiring mehr. In seine Struktur sind Sensoreinheiten, Mikroelektronik und Funkmodule integriert. Diese Komponenten erfassen in Echtzeit wichtige physikalische Größen und senden sie an das Fahrzeug oder an eine Cloud-Plattform.

  • Druckmessung: Erkennung von Unter- oder Überdruck in Echtzeit
  • Temperaturmessung: Kontrolle der Wärmeentwicklung bei hoher Belastung
  • Dehnung und Verformung: Erfassung von Lastwechseln und Gripverlust
  • Vibration und Akustik: Früherkennung von Unwuchten oder Rissen
  • Profiltiefe: Abschätzung der Restlaufzeit durch Verschleißanalyse
  • Straßenzustand: Erkennung von Nässe, Eis, Schnee oder Schotter

Der Reifen wird damit zum aktiven Sensor. Statt nur zu reagieren, liefert er kontinuierlich Daten, die Sicherheit, Effizienz und Komfort erhöhen.

RDKS vs. Smart-Tyre – der Unterschied

Seit 2014 ist das Reifendruckkontrollsystem (RDKS) in der EU Pflicht. Es misst den Druck und warnt, wenn er zu niedrig ist. Doch RDKS bleibt reaktiv – es reagiert erst, wenn der Grenzwert erreicht ist.

Smarte Reifen hingegen arbeiten vorausschauend. Sie erkennen Trends und Muster, bevor es zu Problemen kommt. Damit wird aus einer simplen Warnfunktion ein vollwertiges Überwachungs- und Diagnosesystem.

Aspekt RDKS Smart-Tyre
Messwerte Druck Druck, Temperatur, Verformung, Grip, Profiltiefe
Warnsystem Nur bei Grenzwert Frühwarnung durch Trendanalyse
Datenintegration Kombiinstrument Assistenzsysteme, Cloud, Werkstatt
Zweck Reaktion Prävention

Wie funktioniert die Smart-Tyre Technologie?


Kern des Systems sind MEMS-Sensoren (Micro-Electro-Mechanical Systems),
die Beschleunigungen, Temperaturen und Drücke erfassen.
Diese winzigen Sensoren liefern Rohdaten, die von einer im Reifen oder im Rad montierten Elektronikeinheit
verarbeitet werden. Anschließend werden die Informationen über Funk an das Fahrzeugsteuergerät (ECU)
oder an eine Cloud-Infrastruktur übermittelt.

Die fünf technischen Hauptkomponenten

  1. Sensorik: Erfassung physikalischer Größen (Druck, Temperatur, Dehnung, Schwingung)
  2. Signalverarbeitung: Filterung, Kalibrierung und Plausibilitätsprüfung der Daten
  3. Datenübertragung: Funkmodule (meist Bluetooth Low Energy oder proprietäre Protokolle)
  4. Software & KI: Auswertung und Mustererkennung über Machine Learning
  5. Energieversorgung: Batterie oder Energy-Harvesting aus Rotation und Vibration

Mit Hilfe lernender Algorithmen können smarte Reifen nicht nur Zustände melden, sondern auch Prognosen abgeben: etwa wann der Reifen verschlissen ist oder ob ein Schaden droht.

Funktionen im Überblick

  • Reifendruck- und Temperaturüberwachung in Echtzeit
  • Frühwarnung bei schleichendem Luftverlust oder Überhitzung
  • Profiltiefenmessung und automatische Verschleißprognose
  • Erkennung von Schäden wie Einstiche oder Risse
  • Analyse der Straßenbedingungen (trocken, nass, eisig, unbefestigt)
  • Integration in Assistenzsysteme wie ABS, ESP oder AEB
  • Kommunikation mit Werkstatt- und Flottenportalen für Wartung nach Bedarf
Vergleichstabelle mit dem Titel "RDKS vs. Smart Tyre" mit zwei Spalten. In der Spalte RDKS sind die Kategorien Druck, Warnschwelle, Kombinationsinstrument und Reaktion aufgeführt. Die Spalte "Smart Tyre" listet mehr Parameter und Prävention auf.

Vorteile smarter Reifen

1. Sicherheit

Durch die kontinuierliche Überwachung erkennt das System kritische Zustände sofort. Der Fahrer wird gewarnt, noch bevor die Fahrsicherheit beeinträchtigt ist. So lassen sich Unfälle durch geplatzte Reifen oder Aquaplaning vermeiden.

2. Effizienz

Ein korrekter Luftdruck senkt den Rollwiderstand und damit den Energieverbrauch. Bei Elektrofahrzeugen bedeutet das mehr Reichweite, bei Verbrennern weniger Kraftstoffkosten.

3. Komfort und Transparenz

Statt nur einer Warnleuchte erhältst du genaue Informationen: Temperatur, Druckverlauf, Verschleiß – alles in Echtzeit. Werkstätten können die Werte auslesen und gezielt handeln.

4. Flottenmanagement

Flottenbetreiber überwachen hunderte Reifen zentral. Wartung wird planbar, Stillstände sinken, Kosten lassen sich klar kalkulieren.

Aktuelle Beispiele aus der Industrie

Goodyear SightLine

Goodyear und das Forschungsinstitut TNO entwickelten das System SightLine. Es erkennt Nässe, Glätte und den Reibwert zwischen Reifen und Fahrbahn. In Tests konnte das automatische Notbremssystem (AEB) früher eingreifen und die Bremswege auf nasser Straße deutlich verkürzen. SightLine ist derzeit als Demonstrationssystem im Einsatz und wird in die Serienentwicklung integriert.

Continental ContiSense, ContiAdapt und C.A.R.E.

Continental verfolgt gleich mehrere Ansätze:

  • ContiSense: misst Temperatur und Profiltiefe, erkennt Einstiche.
  • ContiAdapt: passt Reifendruck und Aufstandsfläche an Fahrbahn und Geschwindigkeit an.
  • C.A.R.E.: integriert eine Mini-Pumpe im Rad zur aktiven Druckregelung.

Alle drei Systeme befinden sich im Konzept- oder Pilotstadium, gelten aber als Grundlage künftiger Serienlösungen.

Pirelli Cyber Tyre

Pirelli nutzt beim Cyber Tyre einen direkt im Reifen eingebauten Sensor. Er misst Druck, Temperatur und Last in Echtzeit und überträgt die Werte an das Fahrzeug. In Zusammenarbeit mit Bosch entsteht eine softwarebasierte Schnittstelle zu Fahrwerks- und Stabilitätssystemen. Erste Einsätze sind bei Aston Martin im Premium-Segment geplant.

Sumitomo Sensing Core

Das System Sensing Core benötigt keine Sensoren im Reifen. Stattdessen wertet es Raddrehzahlsignale und Fahrzeugdaten aus, um Druckverlust, Verschleiß, Gripveränderung oder gelockerte Radmuttern zu erkennen. Erste OEM-Integrationen sind seit 2024 vorgesehen.

Michelin Track Connect

Michelin bot mit Track Connect ein System für sportliche Fahrer an. Es erfasste Temperatur und Druck live und empfahl Anpassungen. Auch wenn das Produkt 2023 eingestellt wurde, diente es als Vorläufer der modernen Smart-Tyre-Entwicklung.

Energieversorgung der Sensorik

Um dauerhaft autark zu funktionieren, arbeiten viele Systeme an der Selbstversorgung der Sensorik. Forschung und Industrie nutzen dabei Energy-Harvesting-Methoden:

  • Piezoelektrisch: Stromerzeugung durch Deformation des Materials.
  • Triboelektrisch: Nutzung von Reibung und Kontaktladung zwischen Schichten.
  • Elektromagnetisch: Induktion durch Bewegung des Rades.

Diese Verfahren liefern genug Energie, um Sensoren ohne Batterien zu betreiben – eine nachhaltige Lösung mit geringerem Wartungsaufwand.

Herausforderungen und Grenzen

Um dauerhaft autark zu funktionieren, arbeiten viele Systeme an der
  • Sensorik muss extrem robust sein – Hitze, Kälte und Feuchtigkeit beeinträchtigen Bauteile.
  • Standardisierung von Schnittstellen zwischen Reifen, Steuergeräten und Cloud.
  • Datensicherheit: Schutz sensibler Fahrzeug- und Bewegungsdaten.
  • Herstellungskosten: Elektronik macht den Reifen teurer.
  • Akzeptanz: Viele Kunden kennen den Nutzen noch nicht.

Trotz dieser Hürden wächst der Markt. Prognosen gehen von einem jährlichen Wachstum von rund 8 % bis 2032 aus. Vorreiter sind Premium- und Elektrofahrzeuge.

der Sensorik. Forschung und Industrie nutzen dabei Energy-Harvesting-Methoden:
  • Piezoelektrisch: Stromerzeugung durch Deformation des Materials.
  • Triboelektrisch: Nutzung von Reibung und Kontaktladung zwischen Schichten.
  • Elektromagnetisch: Induktion durch Bewegung des Rades.
Diese Verfahren liefern genug Energie, um Sensoren ohne Batterien zu betreiben – eine nachhaltige Lösung mit geringerem Wartungsaufwand.

Kaufberatung – so nutzt du das System optimal

Auch ohne smarte Reifen kannst du heute schon 80 % der Vorteile nutzen:

  1. RDKS regelmäßig prüfen: Batteriestatus, Sensor-IDs und Kalibrierung.
  2. Luftdruck exakt einstellen: 0,2 bar zu wenig erhöhen den Verbrauch deutlich.
  3. Profiltiefe messen: Unter 4 mm verschlechtert sich der Nassgriff stark.
  4. Reifen wuchten lassen: Gleichmäßiger Abrieb und längere Lebensdauer.
  5. Wartung planen: Druck, Sichtprüfung und Protokoll je Achse.
  6. Flottenmanagement: Fahrzeuge bündeln, Wartungsfenster fixieren.

FAQ – häufige Fragen zur Smart-Tyre Technologie

Gibt es smarte Reifen schon zu kaufen?
Ja, erste Serien- und Pilotanwendungen laufen. Goodyear, Pirelli, Continental und Sumitomo arbeiten an marktreifen Lösungen.
Worin liegt der Unterschied zu RDKS?
RDKS misst nur Druck. Smart-Tyre Systeme liefern zusätzliche Werte wie Temperatur, Grip und Profiltiefe und können Trends berechnen.
Bringt das Vorteile für E-Fahrzeuge?
Ja. Optimierter Druck senkt Rollwiderstand und steigert Reichweite um bis zu 5 %. Gleichzeitig sinkt der Reifenverschleiß.
Wie werden Sensoren mit Energie versorgt?
Derzeit meist über Batterien. Künftig versorgen sich Sensoren selbst über Energy-Harvesting aus Reifendeformation.
Wie sicher sind die Daten?
Datenübertragung erfolgt verschlüsselt. Werkstätten speichern nur wartungsrelevante Werte. Zugriff ist klar geregelt.
Lohnt sich das für kleine Flotten?
Ja. Zustandserfassung reduziert Ausfälle und erhöht Planbarkeit. Einsparungen übersteigen Mehrkosten.

Fazit: der Reifen denkt mit

Die Smart-Tyre Technologie revolutioniert den Kontakt zur Straße. Sie macht den Reifen zum aktiven Datenträger, der Sicherheit, Komfort und Effizienz erhöht. Ob im E-Auto, in der Flotte oder im Alltag – wer heute auf hochwertige Reifen, saubere Drücke und RDKS-Kontrolle achtet, ist bereit für die Zukunft.

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